Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland laut dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) mehr als eine Million neue Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung installiert, ein Rekordwert. Daten der Bundesnetzagentur zeigen, dass allein 2023 Photovoltaik-Anlagen mit einer Spitzenleistung von etwa 14 GW auf Dächern und Freiflächen in Betrieb genommen wurden, was einem Anstieg von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Für das Jahr 2024 prognostiziert der BSW aufgrund steigender Strompreise und attraktiver Förderkonditionen eine weiterhin hohe Nachfrage. Laut einer Umfrage planen mehr als 1,5 Millionen private Immobilienbesitzer im Jahr 2024 die Errichtung einer Solaranlage auf ihren Dächern. Bereits installierte Photovoltaik-Anlagen deckten im Jahr 2023 rund 12 Prozent des deutschen Stromverbrauchs ab.
Die Auswertung von BSW basierend auf Bundesnetzagentur-Daten zeigt, dass die Hälfte der 2023 neu installierten Solarstrom-Leistung (7 GW) auf Wohnhäuser entfiel, mit einem Zuwachs von 135 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Freiflächen-Solarparks machten 31 Prozent aus, und auf Industrie- und Gewerbedächern wurden 18 Prozent der neuen Anlagen installiert.
Die Einführung von rund 270.000 Steckersolargeräten, sogenannten Balkonkraftwerken, wurde verzeichnet, was einer Vervierfachung im Vergleich zu 2022 entspricht. Der BSW betont, dass die “gemeinschaftliche Gebäudeversorgung” gemäß dem Solarpaket I die Nutzung von Solarstrom für Mieter erleichtern wird, insbesondere durch gemeinsam genutzte Aufdach-Anlagen.
BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig erwartet einen anhaltenden Solarboom im Jahr 2024. Um die ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen, ist jedoch ein kontinuierlicher Bürokratieabbau und eine schnellere Aufrüstung von Strom- und Wärmenetzen erforderlich, um mehr Solarstrom- und -wärme aufzunehmen und durch größere Speicherkapazitäten jederzeit verfügbar zu machen.
Quelle: BSW